Der Hund stammt ursprünglich vom Wolf ab. Beide Arten sind hochsozial, haben eine Familienstruktur und einen ähnlichen Speisezettel wie der Mensch. Da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich die beiden Spezies – Mensch und Wolf – zusammentaten.
Der Mensch griff in die Vermehrung des Wolfes ein und verstand es, mit der Wahl der richtigen Zusammensetzung der Tiere bestimmte Wesenszüge zu verstärken und andere zu dämpfen.
Hunde, die für die Jagd taugen, müssen am Wild bleiben, müssen wissen, wie sie das Wild stellen und es dem Jäger ohne Probleme überlassen. Ein Dackel, der ebenfalls als Jagdhund gezüchtet wurde, hat eine gute Nase, mit der er Tiere aufspüren kann, und eine Körperform, die ihm ermöglicht, durch enge Höhlen zu krabbeln und tief unter der Erde ein Kaninchen oder einen Dachs zu stellen.
Hütehunde sind unglücklich, wenn die ihnen anvertrauten Tiere (oder Kinder) nicht zusammenbleiben, und wird alles versuchen, um sie wieder in eine Gruppe zu treiben. Spürhunde haben ständig die Nase auf dem Boden und interessieren sich nicht unbedingt dafür, etwas zu apportieren oder einem Ball hinterher zu springen. Das machen lieber Labradore, Retriever, Schäferhunde.
Neben den Nutzhunden wurden auch Schoßhunde gezüchtet, wobei diese in frühen Zeiten ebenfalls eher Arbeitstiere waren. Pudel, die man heute hauptsächlich als kleine Toy- oder große Königspudel kennt, wurden zum beispiel zur Jagd auf Wasservögel eingesetzt. Ein begossener Pudel war ein wassertriefender Lockenhund, der gerade eine gejagte Ente aus dem Wasser gezogen hatte.
Sogar der Yorkshire-Terrier, heutzutage das Schoßhündchen schlechthin, wurde ursprünglich in Yorkshire in Nordengland von den ärmeren Schichten gezüchtet, um Ratten zu jagen, illegal auch Kaninchen, und einen Part in Rattenkämpfen zu übernehmen.
Ein Rassehund, dessen Aufgabe war, als guter Begleiter des Menschen zu dienen, ist der Mops. Auf alten Zeichnungen vom Anfang des 20. Jahrhunderts kann man noch sehen, dass der Mops eine zwar kleine, so doch sichtbare Nase und Schnauze hatte. Heute ist die Schnauze stumpf und kaum noch vorhanden. Die Atmungsorgane sind so verkürzt und teilweise verwachsen, dass das kleine Tier häufig Probleme mit der Atmung hat. Selbst Operationen bleiben den Möpsen dann nicht erspart, verschaffen aber nicht immer Linderung. Mittlerweile wurden vom Züchterverband die Kriterien geändert und man will wieder mehr Wert darauf legen, dass der mops als gesunder Hund gezüchtet wird. Selbst bei Dackeln ist es möglich, dass die Tiere sich quälen: Der Rücken ist zu lang und die Tiere leiden schnell an Bandscheibenvorfällen bis zur Lähmung.