In dem Film ‚Oben’ von Pixar und Walt Disney spielt ein größeres Hunderudel eine Rolle. Der Running Gag beim Auftritt der Hunde ist, dass ihre Aufmerksamkeit ständig abgelenkt wird, weil sie meinen, eine Katze zu sehen, zu hören oder zu riechen. Als das zähnefletschende Rudel die Helden des Films bedroht, wird durch den Ruf „Eine Katze!“ die Aufmerksamkeit der Hunde abgelenkt und die Helden können fliehen.
Hund vs. Katze?
Ist es tatsächlich so, dass Hunde ständig hinter Katzen her sind? Stimmt es, dass Hund und Katz‘ Feinde sind, weil sie sich nicht verstehen? Schließlich ist die Körpersprache der beiden Spezies konträr: Wedelt der Hund mit dem Schwanz, drückt dies Freude aus, bei der Katze wird damit Ärger kundgetan. Hebt der Hund die Pfote, will er spielen, hebt die Katze eine Pfote, droht sie.
Aber diese Gesten sind nicht der eigentliche Grund dafür, dass sich die Fellnasen manchmal spinnefeind sind. Hunde sind eher Jäger, Katzen lauern auf ihre Beute. Katzen ziehen sich aus unbequemen Situationen heraus, indem sie weglaufen. Ein Hund rennt dann dem vermeintlichen Fluchttier hinterher. Für die Katze ist das eine sehr unangenehme Situation, die sie zukünftig möglichst vermeiden wird. Und der Hund hat ein Erfolgserlebnis, solange die Katze flüchtet und sich versteckt oder auf einen Baum klettert.
Dreht die Katze sich um, um dem Hund mit ausgefahrenen Krallen auf die Nase zu hauen, wird er beim nächsten Mal vorsichtiger sein. Freunde werden diese beiden Vierbeiner, die schlechte Erfahrungen miteinander gemacht haben, aber mit Sicherheit nicht mehr.
Junge Katze und junger Hund
Junge Tiere sind vorurteilsfrei, wie Kinder es auch sind. Kinder spielen mit anderen, auch fremden Kindern, sie verkleiden sich und haben Spaß miteinander. Das kann man auch bei Kidsbrandstore sehen, wo sich verschiedene Kinder begegnen und gemeinsam Kindermode anprobieren. Junge Tiere spielen mit jedem, der mit ihnen spielt, und sie holen sich Schmuseeinheiten bei jedem, der sie ihnen gibt. Folglich haben junge Hunde und Katzen kein Problem miteinander.
Treten beim Spielen Kommunikationsprobleme auf, lernen sie, dass der Spielpartner anders reagiert, als sie es kennen, und können sich darauf einlassen. Hund und Katze, die so miteinander aufgezogen werden, werden immer gut mit der anderen Spezies auskommen – solange kein Hund die Katze jagt und keine Katze den Hund kratzt. Sonst werden sie auch bei fremden Tieren vorsichtig bis feindselig sein.
Hund trifft Katze
Ebenfalls werden Hund und Katze, die in ihrem Leben noch keine gravierenden schlechten Erfahrungen mit dem jeweils anderen gemacht haben, sich das anders riechende, anders reagierende Tier erst einmal ansehen und versuchen, damit klarzukommen.
Gehen ihre Menschen souverän mit einer solchen Begegnung um, können Hund und Katze lernen, bei weiteren Treffen respektvoll miteinander umzugehen und sich weitestgehend zu ignorieren. Dieser gegenseitige Respekt bedeutet aber nie, dass sie bei einer Begegnung mit einem weiteren Tier der anderen Spezies nicht doch aufeinander reagieren könnten, wie das Hund und Katze bisweilen tun.